Die Innere Weberstraße 16 im 18. und 19. Jahrhundert

Ältestes historisches Zeugnis des Hauses ist ein in der Gartenmauer eingelassener Torschlussstein mit der Jahreszahl 1562.
 
 
Im 18. Jahrhundert befindet sich auf dem zum Haus gehörenden Grundstück an der Lindenstraße 9 (dem heutigen Garten) ein Hintergebäude. Im Zuge des Siebenjährigen Krieges brennt am 23. Juli 1757 bei einem Bombardement das gesamte Gebäude (Vorder- und Hinterhaus) nieder. Das Hinterhaus wird nicht wiederaufgebaut. Erzählungen zufolge wechselt das Grundstück samt Brandruine in Folge einer schweren Hungersnot für ein 5kg Laib Brot den Besitzer.
Das Grundstück verfügt in dieser Zeit über eine Brauberechtigung. Hierfür wird ein Braukeller und ein Braubrunnen mit ständig laufendem Wasser (aus Richtung Kummersberg) angelegt. Der Braubrunnen ist angeblich bis 1988 in Betrieb. Anschließend verliert sich dessen Spur.
 
Zwischen 1750 und 1800
Justgässchen wird wegen Wohnungsknappheit überbaut
 
Nach 1800 kauft der Bankdirektor „Moses“ das Gebäude. Es ist historisch belegt, dass sich hier die erste jüdische Betstube Zittaus befindet bevor die Synagoge in der Schillerstraße erichtet wird.
 
Im 19. Jahrhundert befindet sich im Erdgeschoss eine Schmiede. Aus verschiedenen Quellen wird berichtet, dass der schmiedeeiserne Drache am gegenüberliegenden Gasthof „Zum Schwaben“ (Innere Weberstraße) in dieser Schmiede gefertigt wurde.
 
Im Jahr 1871 kaufte der Lederfabrikant Robert Powolny das Gebäude.
 
1872: Bauantrag
Das älteste schriftliche Dokument des Gebäudes an der Inneren Weberstraße 16. Der Lederfabrikant Powolny beantragt großflächige Umbauten im Erdgeschoss: Trennwände zwischen den Läden werden eingezogen, das Treppenhaus am Justgässchen errichtet sowie Klosetts im Innenhof geschaffen. In diesem Zuge wird das Gebäude außerdem um ein Wohngeschoss aufgestockt und ein Trockenboden in Richtung Lindenstraße mit Holzlamellen für die Ledertrocknung eingerichtet.
 
1877
Bauantrag für Fassadenrenovierung
 
Quellen: Stadtarchiv Zittau / Bauaktenarchiv Zittau / Gedächnisprotokoll W. Messow