Quellen: Stadtarchiv Zittau / Bauaktenarchiv Zittau / Gedächnisprotokoll W. Messow

Die Ära Messow (3. Reich / DDR) 1897 - 1988

1897
Der neue Besitzer Kaufmann Hermann Messow beantragt die Verlegung der Treppe zum 1.OG und des Hauseingangs. Der neue Seiteneingang befindet sich am Justgässchen.

Im Jahr 1897 kauft Herrmann Messow das Grundstück für 93.000 Reichsmark und begründet damit das „Kaufhaus Messow“. Zu diesem Zweck lässt er die Mittelhausdurchfahrt und zwei kleine Geschäfte, die heute als Schaufenster dienen, als Verkaufsräume ausbauen.

1897: Bauantrag
Herrmann Messow beantragte den Ausbau des Erdgeschosses. Dabei werden die Wände im vorderen Teil des Erdgeschosses entfernt und die Öffnung zum Hinterhof vergrößerte. Aus statischen Gründen werden Stahlträger eingezogen. Zudem wird ein Teil des Innenhofes mit einem gläsernen Sheddach überdeckt.

1903: Bauantrag
Hermann Messow beantragt einen erneuten Ausbau des Erdgeschosses. In diesem Zuge werden auch die Trennwände im hinteren Teil des Erdgeschosses verändert. Parallel dazu werden die Schaufenster am Justgässchen eingebaut und die zusätzlichen Stucksäulen (verkleidete Stahlstützen) im Erdgeschoss errichtet.

1913
Ein Niederdruck-Dampfkessel wird im Keller installiert (Schwerkraftheizung). Hierbei werden einige ausgediente Heizkörper aus dem Zittauer Rathaus wiederverwertet.

1940
Bauantrag für Fassadenrenovierung

Seit Mitte der 30er Jahre bis zum Sommer 1943 ist der „Schweizer Bazar“ als Sonderverkauf für Schweizer Spitze ein „gut besuchtes Geschäft“.

Im Jahr 1943 wird das Gebäude vorübergehend zum Quartier für Arbeiter aus den Zittwerken (in Großporitsch/Porajów) umgewandelt. Das eigentliche Kaufhaus, das von diesem Zeitpunkt an in der Kriegsfirmengemeinschaft „Berthold-Grauer-Messow“ aufgeht, hat seinen neuen Sitz am Baderberg neben dem Markt.

Ab 1945 werden die Geschäftsräume in der Inneren Weberstraße als Militärstofflager (Munition) genutzt.

Nach dem Krieg erhält die Familie Messow ihr Grundstück in einem „traurigen Zustand“ zurück.

1960
Anzeige eines Sturmschadens (trotz Bemühungen kann aufgrund von Repressionen der Verwaltung kein Dachdecker für die Reparaturen gefunden werden)

1961: Bauantrag
Nachfolger Georg Messow beantragt, den Außenputz an der Fassade zu erneuern. In diesem Zuge werden die vorhandenen Stuckornamente an der Fassade entfernt und ein glatter Putz aufgebracht.

1977: Schadensmeldung Kaufhaus Messow KG
Das Dach entlang des Justgässchens wird nach einer Besichtigung des Stadtbauamtes erneuert.

1981
Das gläserne Sheddach der Hofüberdachung wird durch ein geschlossenes Pappdach überbaut.

Als Herr und Frau Messow 1988 das Rentenalter erreichen, wird ihr Geschäft in ein HO-Warenhaus umgewandelt. Damit nimmt die Geschichte des „Kaufhaus Messow“ in der dritten Generation ihr Ende.

24.10.1989: Niederschrift zur Rekonstruktion des Objektes
Nach der Verstaatlichung fanden umfangreiche bauliche Maßnahmen am und im Gebäude statt: u.a. wurden das Dach, der Fußboden, die Fliesen, die Trennwände und die Bauwerksabdichtung verändert.